1. Verbraucherschild.de
  2. Kategorien
  3. Allgemein
  4. Cashback-Portale im Härtetest – lohnt sich der Klick wirklich?

(02. Mai 2025) – Wer regelmäßig online unterwegs ist und seine Bestellungen nicht mehr ausschließlich beim Supermarkt um die Ecke tätigt, stolpert früher oder später über sie: Cashback-Portale. Sie versprechen Geld zurück, und zwar für Käufe, die man sowieso geplant hatte. Klingt fast ein bisschen zu gut, oder? Auf den ersten Blick wirkt das im Grunde wie ein toller Deal für jene, die einfach aufmerksam genug klicken. Aber steckt da wirklich etwas dahinter oder ist es am Ende eben nur ein Trick, der im Prinzip vom Einkauf ablenken soll? Ich war mir da ehrlich gesagt nicht sicher.

Also habe ich mich durch die gängigen Anbieter geklickt, mir Accounts erstellt, Browser-Erweiterungen getestet, Quittungen gesammelt (ja, sogar sortiert) und mich durch eine Handvoll Support-Chats gequält – weil irgendwo zwischen Versprechen und Realität ja die Wahrheit liegt. Und wenn ich ehrlich bin: Manchmal ist mir beim Warten auf die Gutschrift letztendlich auch die Lust vergangen. Aber genau deshalb schreibe ich diesen Artikel. Nicht als Werbebühne für irgendwelche Anbieter, sondern als ein nüchterner Blick hinter die Kulissen dieser scheinbar einfachen Cashback-Welt.

Denn es gibt sie, die kleinen Haken und Tücken – ebenso wie die stillen Erfolgsmomente, wenn nach Wochen doch ein paar Euro zurückfließen. Dieser Artikel soll helfen, beides einzuordnen. Und vielleicht ein bisschen Licht ins Dickicht der Versprechen bringen, das sich rund um diese Portale so kunstvoll aufgebaut hat.

Was Cashback-Portale überhaupt machen – und wie sie ticken

Cashback-Portale bringen Kunden und Online-Shops zusammen und profitieren eben genau davon. Wer also über ein solches Portal zu einem Shop weitergeleitet wird und dann bestellt, löst im System gewissermaßen eine kleine Kette aus. Am Ende dieser Kette steht eine Provision, die der Shop an das Portal zahlt. Eben eine klassische Affiliate-Struktur, die im E-Commerce eigentlich fast schon zum Alltag gehört.

Ein Teil dieser Provision wird eben wiederum an den Käufer zurückgegeben, und zwar als Cashback. (Ob man das nun als „Belohnung“ oder eher als psychologischen Anreiz verstehen will, ist Ansichtssache – beides trifft irgendwie zu.) Das Prinzip ist dabei weder neu noch besonders geheimnisvoll, aber es hat sich in den letzten Jahren deutlich professionalisiert. Viele der größeren Anbieter haben inzwischen hunderte Partnershops an Bord, von Mode über Technik bis hin zu Reiseportalen. Und wer regelmäßig einkauft, merkt schnell: Kleinvieh macht eben doch Mist – sofern alles richtig läuft.

Das klingt erstmal gut, ist aber auch ein Spiel mit Geduld. Denn bis die Gutschrift auf dem Kundenkonto landet, können je nach Anbieter Wochen vergehen. Und nicht immer klappt es auf Anhieb – ein verlorener Cookie hier, ein nicht erfasster Kauf dort. (Manchmal fragt man sich: Muss das wirklich so kompliziert sein?) Die Technik ist sensibel, und der Kunde am Ende der Kette.

Große Namen, kleine Unterschiede – wer bietet was?

Unter den bekanntesten Cashback-Portalen hierzulande zählt man unter anderem Shoop, Payback, mycashbacks, Getmore und iGraal. In ihrer Grundkonzeption sind sie nahezu identisch: Man findet überall das gleiche Prinzip mit Einkaufstracking, einer Vielzahl von Partner-Shops und verschiedenen Optionen zur Auszahlung. Es liegt jedoch im Kleingedruckten – eben in den einzelnen Feinheiten –, dass sich der Teufel versteckt und wo schließlich die entscheidenden Unterscheide sichtbar werden.

Während Shoop besonders oft mit hohen Quoten punktet und eine App anbietet, setzt iGraal eigentlich eher auf eine einfache Übersicht. Payback hingegen spielt seine Stärke durch die enorme Markenbekanntheit und die Integration in viele Alltagssituationen aus – Supermärkte, Tankstellen, Apotheken. Allerdings gibt’s hier eher Punkte als echtes Geld zurück, was für manche (wie mich) im Grunde ein kleiner Dämpfer ist.

Und dann ist da noch die Auszahlungsgrenze. Manche Portale zahlen erst ab zehn Euro aus, andere erlauben schon kleinere Summen – aber nur per Gutschein.

Cashback ja – aber wie hoch ist der Aufwand?

Einmal registrieren, Browser-Plugin installieren, vor jedem Einkauf ans Cashback denken, Cookies akzeptieren, keine Gutscheine kombinieren, auf korrekte Weiterleitung achten, Geduld bewahren… Der Aufwand ist nicht riesig, aber er ist eben da. Es braucht eine gewisse Disziplin – und wer nicht regelmäßig einkauft, merkt den Effekt kaum.

Die Höhe des Cashbacks ist stark vom Shop abhängig. Bei Technikprodukten winken oft nur ein bis zwei Prozent, bei Modehändlern sind es auch mal acht oder zehn. Klingt nicht viel? Nein, ist es auch nicht. Aber wer ohnehin größere Anschaffungen plant, sammelt hier schon spürbar mit. (Für meine neue Waschmaschine gab es immerhin 30 Euro zurück – besser als nichts, oder?)

Dennoch: Es bleibt ein Bonus, kein Geldregen. Wer Cashback-Portale als Sparwunder betrachtet, wird sich schnell die Frage stellen, ob es die Mühe wert ist.

Fallen, Frust und Fehlschläge – das unschöne Gesicht

Es wäre sozusagen nicht die Onlinewelt, wenn es eben nicht auch Haken gäbe. Die häufigste Kritik: nicht erfasste Einkäufe. Der Klick auf den Shop wurde korrekt ausgeführt, der Einkauf abgeschlossen, aber das Cashback taucht im Grunde nie auf. In solchen Fällen heißt es, Screenshots parat halten, Support kontaktieren und eben warten. Und ja, nicht selten bleibt der Betrag am Ende einfach aus.

Ein weiterer Punkt: Nicht alle Shops sind dabei. Große Plattformen wie Amazon oder MediaMarkt fehlen entweder komplett oder sind nur punktuell vertreten. Das reduziert die Relevanz spürbar.

Und dann gibt es noch die Regelwerke. Gutscheine, Adblocker, falsche Weiterleitungen – es gibt viele Gründe, warum ein Einkauf „nicht zählbar“ ist. (Manchmal fragt man sich schon, ob die Spielregeln mit Absicht so verworren gestaltet sind.)

Lohnt sich der Aufwand am Ende wirklich?

Es kommt drauf an. Wer eben regelmäßig online einkauft, sich gut organisiert und keine Scheu davor hat, Bedingungen zu lesen und zu beachten, der kann mit Cashback-Portalen eigentlich sparen. Es ist ein bisschen wie Kleingeld finden auf dem Gehweg – nicht weltbewegend, aber dennoch erfreulich.

Für Gelegenheitskäufer hingegen lohnt sich der Aufwand oft nicht. Zu wenig Cashback, zu viel drumherum. Und: Wer sich von den Prozentangaben blenden lässt und plötzlich Dinge kauft, nur um Cashback zu kassieren, hat das Prinzip ohnehin falsch verstanden.

Aus meiner Sicht (nach gut einem Jahr aktiver Nutzung): Es ist ein nettes Extra, kein echtes Sparinstrument. Wenn alles glattläuft, freut man sich. Wenn nicht, zuckt man mit den Schultern. So oder so sollte es nicht zur Gewohnheit werden, jeden Kauf durch den Cashback-Filter zu jagen.

Fazit

Cashback-Portale wecken durchaus das Interesse – sind aber keineswegs ein Allheilmittel. Wenn man mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt, sich nicht zu sehr von den Versprechungen blenden lässt und ein wenig Mühe nicht scheut, lässt sich halt ein bisschen was dazuverdienen. Freilich: Den Weltfrieden herbeiführen oder gar die Urlaubskasse prall füllen lässt sich damit kaum. Es handelt sich letztendlich um eine digitale Dreingabe – eine, die hin und wieder mal einen funkelnden Moment beschert, aber nicht bei jeder Gelegenheit den Einsatz lohnt.

Ähnliche Testberichte

Aktualisiert am 2. Mai 2025